Winter

Im Gespräch mit Skirennfahrer Ryan Cochran-Siegle

Die Davos Klosters Mountains unterstützen den Skirennfahrer Ryan Cochran-Siegle während der Weltcup-Saison. Zwischen den offiziellen Rennen ist Davos das zweite Zuhause des amerikanischen Skirennfahrers Ryan in Davos, wo er sich perfekt erholen kann. Er selbst ist in einem kleinen Skigebiet in Vermont (USA) gross geworden. Im Interview erzählt er uns mehr über seine Leidenschaft zum Wintersport und über die Herausforderungen als Skirennfahrer!

Avatar einer blonden jungen Frau mit blauen Augen und Nasenpiercing | © Davos Klosters Mountains
Franziska Krenmayr
02.02.2024
© Christophe Pallot/Agence Zoom/Getty Images

Interview:

13 Fragen an Skirennfahrer Ryan Cochran-Siegle

  • Name: Ryan Cochran-Siegle
  • Herkunft: Vermont, USA
  • Geburtstag: 27. März 1992 (31 Jahre)
  • Disziplinen: Riesenslalom, Super-G, Abfahrt, Kombination
  • Grösster Erfolg: Silber im Super-G an den Olympischen Spielen Peking 2022

Für das Gespräch treffen wir uns in der gemütlichen Lounge im Mountain Plaza Hotel, wo Ryan untergebracht ist. Zuvor war er auf dem Jakobshorn Skifahren und ist sichtlich begeistert von der Schneequalität auf den Skipisten.
 

1. Was ist Dein erster Eindruck von Davos Klosters?

Davos Klosters ist so, wie man sich ein Wintersportparadies vorstellt. Der perfekte Skiurlaub mit allem, was dazu gehört, ist hier selbstverständlich. Die Leute in Davos sind sehr freundlich und alles ist sehr gut erreichbar. Die Stadt ist regelrecht von Bergen umgeben, die so weit als möglich naturbelassen geblieben sind. In diesen Bergen unterwegs zu sein, ist ein wahrer Traum für Skifahrer wie mich.
 

2. Was macht das Skifahren in Davos Klosters für dich besonders?

Ich bin überwältigt von dem Gelände, das zur Verfügung steht. Die Schneequalität ist perfekt und es ist ein tolles Gefühl, mit den Skiern die Pisten hinunterzufahren. Ich denke, Davos hat für jeden Skistil etwas zu bieten. Als Rennfahrer findet man hier optimale Trainingsbedingungen. Genussskifahrer freuen sich über die wunderbaren Pisten. Für Familien oder Einsteiger gibt es im Anfängergebiet einfache Abfahrten und auch Varianten abseits der Skipiste sind möglich.
 

3. Hast du eine Lieblingspiste in Davos Klosters?

Ich kenne noch nicht alle Skigebiete in Davos Klosters. Momentan ist die neue Piste Nummer 42 am Jakobshorn mein Favorit. Sie erinnert mich an die Abfahrt Gran Risa im Skigebiet Alta Badia in Südtirol, mit dem stilvollen, steilen und kurvenreichen Weg durch die Bäume. Auch das Gelände beeindruckt mich. Es ist selten, dass man eine so steile und breite Strecke im Gelände hat.

4. Was bedeutet Skifahren für dich?

Zum einen ist es mein Beruf, mit dem ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Zum anderen ist Skifahren der Sport, in dem ich mich am besten ausdrücken kann. Ich beherrsche ihn auf einem so hohen Niveau, dass ich mich mit dem Sport und den Schwüngen, die ich mache, identifizieren kann – egal ob ich an einem Weltcuprennen teilnehme oder für mich alleine fahre.

Dann ist da noch die historische Bedeutung, die der Sport für mich hat. In meiner Familie hat das Skifahren eine lange Tradition. Ich komme aus einem Ort, ähnlich wie Davos, wo wir den Skisport leben und atmen.
 

5. Wie hast du mit dem Skifahren begonnen?

Meine Mutter brachte mir das Skifahren bei, als ich etwa zwei Jahre alt war. Wir haben ein kleines Skigebiet, dass uns jeden Winter zur Verfügung stand.

Ich habe eine ältere Schwester und acht ältere Cousins, die in der Nähe wohnten. Ich habe das Skifahren gelernt, in dem ich ihnen auf den Bergen hinterhergefahren bin. Ich beherrsche den Skisport, seit ich denken kann, es war schon immer ein Teil von mir.

Skifahren ist für mich eine Lebenseinstellung.

6. Was ist das Besondere an dem Skigebiet, indem du aufgewachsen bist?

Cochran’s Ski Area ist ein kleines Skigebiet in Vermont, das von meinem Onkel betrieben wird. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es nicht Einnahmen zu generieren, sondern Jugendlichen und Familien das Skifahren und Snowboarden zu ermöglichen.

Das Skigebiet ist meine Heimat, wo ich als Kind gespielt, Schanzen gebaut oder kleine Waldwege angelegt habe. Ich habe dort auch das Skirennfahren gelernt. Dass ich an diesem Ort aufgewachsen bin, hat meine Persönlichkeit und meinen Charakter geformt.
 

7. Du bist in einer Familie von Skirennfahrern aufgewachsen. Wolltest du schon immer Skirennfahrer werden?

Ein Teil von mir wusste schon immer, dass ich Skirennläufer werden wollte. Meine Mutter, mein Onkel und meine beiden Tanten haben mir immer von ihrer Zeit im Weltcup erzählt – von den Reisen durch Europa und vom Skifahren an all diesen schönen Orten. In meiner Familie wurde nie erwartet, dass ich in ihre Fussstapfen trete. Es war mehr so, dass mir das Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin, den Einstieg ins professionelle Skirennfahren erleichtert hat. Meine Familie weiss viel darüber, was es bedeutet, ein guter Skirennläufer zu sein. Ich hatte Glück, dass ich einen ähnlichen Weg einschlagen konnte und es ist schön, meine Erlebnisse mit Ihnen zu teilen.

Die Liebe zum Skifahren und den Ehrgeiz, darin besser zu werden, hatte ich immer in mir. Diesesr Feuer braucht man, um im Rennsport immer weiterzumachen.

Als Skirennfahrer lebe ich meinen Traum. Ich weiss, dass diese Zeit nicht ewig dauern wird und versuche es darum, so lange wie möglich zu geniessen.

8. Was machst du, wenn du nicht gerade am Skifahren bist?

Skifahren kann ein sehr intensiver Sport sein und so lasse ich es in meiner Freizeit etwas ruhiger angehen. Ich lese Bücher und fotografiere gerne.

Wenn ich zu Hause bin, versuche ich, so viel Zeit wie möglich mit den Menschen zu verbringen, die mir wichtig sind. Vor allem, weil ich die meiste Zeit des Jahres von ihnen getrennt bin. Ich unternehme etwas mit meiner Freundin Jessie, meinem Hund, meiner Familie und mit engen Freunden. Im Winter gehen wir essen oder hin und wieder auch aus. Im Sommer sind wir viel draussen am See, beim Mountainbiken oder Wandern.
 

9. Wie sieht ein Weltcup-Winter bei dir aus?

Der Weltcup-Kalender variiert jedes Jahr. Doch meist reise ich im Dezember nach Europa und bleibe hier bis Ende Februar. Wir wechseln je nach Rennen den Ort und reisen von Hotel zu Hotel. Es ist sehr schön nun in Davos einen Standort zu haben, wo ich ein zweites Zuhause habe. Dort kann ich mich erholen und dem Weltcup-Zirkus für kurze Zeit entfliehen.

Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung der Davos Klosters Mountains und für die Möglichkeit in den Rennpausen in Davos Klosters unterzukommen.
 

10. Wie verbringst du deine Zeit in Davos und damit die Pausen zwischen deinen Rennen?

Dieses Mal komme ich direkt aus Kitzbühel und die letzten zwei Wochen waren sehr anstrengend. Ich möchte mich in Davos geistig und körperlich erholen und nutze alles, was das Mountain Plaza zu bieten hat. Ich verbringe viel Zeit im Wellnessbereich, sowohl in der Sauna als auch im Schwimmbad.

Die letzten zwei Tage war ich in Davos ebenfalls Skifahren. Es ist ein ganz anderes Gefühl, als einem Rennen teilzunehmen. Die Piste und der Berg mit den Skiern spielerisch zu entdecken und dabei Spass zu haben ist wichtig, um die Leidenschaft für den Skisport zu behalten.
 

11. Was ist dein Geheimnis, dass du so gut Skifahren kannst?

Natürlich ist es wichtig, sich auf die Arbeit zu konzentrieren und gezielt zu trainieren. Darüber hinaus braucht man aber auch eine gewisse Motivation in sich selbst, um sich jeden Tag aufs Neue anzustrengen. Das Wichtigste ist, dass man seine Liebe und Leidenschaft für den Sport entdeckt. Der Erfolg kann einen nur so weit bringen, wie der innere Antrieb es zulässt.
 

12. Was sind deine sportlichen Ziele für diese Wintersaison?

Zu Beginn der Saison geht es in erster Linie darum, jedes Rennen zu geniessen und unverletzt zu bleiben. Jetzt, wo ich ein paar Rennen hinter mir habe, habe ich Vertrauen aufgebaut und setzte alles dran, so schnell wie für mich möglich zu fahren.

Ich habe damit aufgehört, mir ein konkretes Saisonziel zu setzten. Denn dann habe ich mich mehr auf die Ergebnisse konzentriert als auf das eigentliche Gefühl, das ich beim Skifahren erreichen will. Dieses Gefühl und das Vertrauen in mich selbst ist es, was mich schnell macht.
 

13. Welche Abfahrt im Weltcup fährst du besonders gerne?

Die Abfahrt in Gröden in Italien macht mir sehr Spass. Die Strecke ist einzigartig und so gebaut, dass man mit dem Gelände spielen kann. Sie hat auch ihre Herausforderungen, ist jedoch weniger furchteinflössend wie Bormio oder Kitzbühel.

Es gibt noch viele Abfahrten, die ich noch nie gefahren bin und wo ich nicht weiss, was mich erwartet.

 

Wir sind gespannt auf die kommenden Abfahrten von Ryan Cochran-Siegle und wünschen ihm im Weltcup viel Erfolg. Es folgen spannende zukünftige Projekte mit ihm.

Das Mountain Plaza Hotel kann auch für Euch ein Rückzugsort und Ausgangspunkt für unvergessliche Skitage in den Bergen sein. Plant Euren Aufenthalt in Davos Klosters und erlebt die Leidenschaft des Skifahrens. Das Hotelteam freut sich auf Euren Besuch!

Eure Davos Klosters Mountains