Hinter den Kulissen

Mit den Solarmonteuren auf dem Jakobshorn

Sie sind schon auf vielen Dächern und Fassaden der Davos Klosters Mountains sichtbar. In der Sonne glänzende Solarmodule, die Sommer wie Winter Sonnenkraft in Strom umwandeln. Bei der Mittelstation Jschalp ist die Firma Solpic AG am Werk und montiert weitere 50 Solarmodule. Wir besuchen die drei Monteure bei ihrer Arbeit an der Fassade!

Avatar einer jungen Frau mit blonden Haaren  | © Davos Klosters Mountains
Martina Mehr
01.06.2023
Talstation der 2. Sektion Jakobshorn mit 50 Solaranlagen an der Fassade. | © Davos Klosters Mountains

Montage der Solarpanels

500 Schrauben für die Unterkonstruktion

Von der Sonne ist heute nichts zu sehen. Es regnet leicht und der Himmel ist bedeckt. Doch die Solaranlage wird bei jedem Wetter montiert. Die drei Monteure der «Firma Solpic», die ihren Sitz in Ilanz hat, benötigen dabei nicht mehr als einen Akkubohrer, etwas an Werkzeug und eine Wasserwaage. Mathias, Cyrill und Severin sind schon den fünften Tag mit der Montage der neuen Solaranlage an der Talstation der 2. Sektion der Jakobshornsbahn beschäftigt. In einem ersten Schritt haben sie Aluminium-Schienen mit über 500 Schrauben an der Fassade befestigt. An diese Unterkonstruktion werden nun die Module gehängt. 35 Module kommen an die Wellblechwand und 15 Module an die danebenliegende Betonwand.
 

Das Aufhängen der Module

Die Module stehen verpackt bereit. Sie wurden von der Firma «KIOTO Photovoltaics GmbH» in Österreich geliefert und mit der Gondel zur Jschalp auf 1'930 m ü. M. gebracht. Da sie dem Wind und Wetter auf dem Berg ausgesetzt sind, handelt es sich um alpine Moduel, die zusätzlich mit einem Rahmen verstärkt sind. Daneben sorgen zusätzliche Verklemmungen der Module für mehr Sicherheit gegen Wind und Schnee.

Mit einem einfachen Seilzug zieht Cyrill das 25 kg schwere Solarpanel nach oben. Dort nehmen es Mathias oder Severin entgegen. Sie stellen es auf das darunterliegende Modul und befestigen dieses mit vier Klemmen an die Unterkonstruktion. Hand in Hand arbeiten die drei Monteure und bewegen sich dabei gekonnt über das aufgebaute Gerüst. Mit jedem 1x1.6 Meter grossen Modul wird die Fassade weiter ausgekleidet.

Die Module für die Solaranlage werden zum Gerüst an der Talstation der 2. Sektion Jakobshorn getragen.  | © Davos Klosters Mountains
Ein Arbeiter zieht ein Solarpanel mit einem Seilzug auf das Gerüst.  | © Davos Klosters Mountains
Blick aus der Vogelperspektive, wie ein Arbeiter das Solarpanel auf das Gerüst transportiert.   | © Davos Klosters Mountains
Ein Arbeiter von Solpic hängt das Solarpanel an die montierte Unterkonstruktion auf der Fassade auf Jschalp. | © Davos Klosters Mountains
Ein Arbeiter befestigt das Solarmodul an die schon montierte Unterkonstuktion.  | © Davos Klosters Mountains
Das Solarpanel wird mit einer Schraube an die Unterkonstruktion befestigt. | © Davos Klosters Mountains
Für mich ist das Montieren von Solarmodulen eine sehr sinnvolle Arbeit. Die installierten Solaranlagen produzieren für viele Jahre ökologischen Strom. Zudem gefällt mir die Arbeit draussen auf dem Dach oder auf der Sonnenseite einer Fassade.

Energie aus Sonnenkraft

Der Stecker wird eingesteckt

An der Wand sind 2x 17 und 1x 16 Module in einer Reihenschaltung miteinander verbunden und bilden sogenannte Strings. «Wir müssen darauf achten, dass wir die Module korrekt einstecken. Wenn am Ende ein falscher Stecker übrig ist, müssen wir alle Solarpanels wieder abhängen, um den Fehler zu finden. Dies sollte nicht passieren», erzählt Mathias lachend. Bevor der Strom fliesst, schliesst die Firma Solpic die Anlage an den Wechselrichter an. Auf der anderen Seite des Wechselrichters sorgt dann ein Elektriker für den Anschluss an das Stromnetz. Der Wechselrichter ist nötig, um den produzierten Gleichstrom der Solaranlage in Wechselstrom zu transformieren. Erst als Wechselstrom kann der Strom für den Eigenverbrauch auf dem Jakobshorn genutzt werden. Produziert die Anlage mehr als gebraucht wird, wird der Überschuss des Stromes in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
 

Auf der Sonnenseite des Gebäudes

Die Fassade bei der Mittelstation Jschalp zeigt in Richtung Südwesten, die ideale Ausrichtung für viele Sonnenstunden im Sommer und Winter. Geschätzt liegt die Anlage mit einer Fläche von 85mpro Jahr für 1'500 bis 2'000 Stunden in der Sonne. Dadurch, dass auf der Fassade kein Schnee liegen bleibt, produziert die Anlage auch im Winter Strom. In den Bergregionen ist der Wirkungsgrad der Module durch die häufigen Sonnentagen, durch die kälteren Temperaturen und die Reflexion im Schnee höher als in tiefer gelegenen Regionen. Pro Jahr wird die fertig montierte Solaranlage 9'254 kWh ökologischen Strom produzieren. Was auf die Lebensdauer von 25 Jahre eine Gesamtmenge von 231´350 kWh Strom ergibt. Ob die Anlage jedoch optimal produziert, hängt von den Sonnenstunden und somit vom Wetter der einzelnen Tage ab.

Ein Arbeiter trägt die Solarpanel zum Gerüst. | © Davos Klosters Mountains
Zwei Arbeiter montieren ein weiteres Solarpanel an die Fassade auf Jschalp. | © Davos Klosters Mountains
Blick über die mit dem Gerüst montierten Solarpanels. | © Davos Klosters Mountains

Beruf Solarinstallateur

Die Solarinstallateure arbeiten vorwiegend von Frühling bis Herbst, wenn die Dächer schnee- und eisfrei sind. «Wir mussten schon einmal ein Dach von Schnee freischaufeln, das ist sehr viel Arbeit», erzählt Mathias. Er arbeitet in der Sommersaison als Montageleiter bei Solpic. Im Winter ist er Skilehrer und geniesst den Ausblick vom Berg. Als gelernter Metallbauer kennt er sich mit metallischen Untergründen, wie der Fassade auf der Jschalp aus. Um als Solarinstallateur arbeiten zu können, ist ein handwerklicher Beruf von Vorteil. Ab 2024/25 kann der Beruf neu in einer Berufslehre erlernt werden.

Photovoltaik – Energie der Zukunft

Solarenergie in den Davos Klosters Mountains

Energia dil futur – lese ich auf den Jacken der Monteure. In Bergregionen wird Sonnenenergie stark ausgebaut und für einen nachhaltigen Tourismus immer wichtiger. In den nächsten fünf Jahren lassen die Davos Klosters Mountains zahlreiche Solaranlagen an bestehenden Gebäuden montieren. Die Investition in die ökologische Stromproduktion ist eine Investition in eine nachhaltige Zukunft!

Zum Saisonstart auf dem Jakobshorn produzieren die montierten Solaranlagen schon den ersten ökologischen Strom. Freut Ihr Euch ebenfalls auf die langen Tage mit viel Sonnenschein diesen Sommer?

Eure Davos Klosters Mountains